Archiv des Autors: Marina Richter

Call for Papers NKG 2016: Integrating feminist geography

Call for Papers im Rahmen der Tagung Neue Kulturgeographie XIII
Integrating Geographies: Geographers and Geographies on the Move
January 28-30, 2016 Graz, Austria

Organizers: Heide Bruckner, Maartje Roelofsen, Petra Wlasak

In the past decades, feminist geographers have brought to light the power relations that underlie research processes. They have emphasized how knowledge is essentially partial and situated, and emerges from certain geographies, (feminist) traditions and particular scholars in particular countries. Although national differences in academic cultures are not fixed or distinct, the persisting dominance of Anglo-American feminist discourse in academia leads us to consider the position of non-English speaking scholars in the power geometry of feminist knowledge production and circulation. In light of the conference theme “Integrating Geographies, Geographies and Geographers on the Move”, the session invites reflection on the currency of feminist approaches within the German-speaking community of geographers (i.e. through NKG), and the intersections between regional academic traditions and larger international scholarship. As a starting point in this panel discussion, we invite feminist scholars to present their work on geographic topics, which encompass (but are not limited to):

· gender-specific ways of knowing
· feminist approaches to geographical topics
· the role of geography in academic approaches to gender studies and feminism
· geographical implications of gender differentiation and power relations in society
· gender in the organization of space and social relations
· feminist theories and/or methodologies
· reflexivity in the research process
· gender and intersectionality (race, age, class etc.)

During and after the presentations there will be opportunity to reflect on how our specific contexts, theoretical approaches, ways of ‘doing’ research and languages may produce more diverse feminist traditions and knowledge. We aim to discuss ways forward in the realization of a more ‘international’ production and circulation of feminist knowledge, and the establishment of feminist approaches and gender studies as a mainstay within the future of Neue Kulturgeographie.

Please send your abstract to maartje.roelofsen@uni-graz.at by 15 November 2015.

NOTE: Although the conference will be primarily held in German, the organisers would be happy to receive papers in English too.

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Deutscher Kongress für Geographie 2015, Berlin: Veranstaltungstipps des AK Geographie und Geschlecht

Sitzungen des AK Geographie und Geschlecht

Arbeitskreissitzung: Feministische Impulse für die Geographie

Mittwoch, 30. September, 13.30 – 16.00 Uhr, Raum DOR24-1.405
Programm: · Vorstellungsrunde
· „Material Turn“ – Impulse für die (feministische) Geographie?
· Rückblick auf vergangene Projekte und Veranstaltungen des AK
· Ausblick auf zukünftige Aktivitäten des AK
· Kommunikation im AK: Email-Verteilerliste & Homepage
· Finanzbericht
· Spendenaufruf
· Wahl der Sprecher_innen

Natalie Oswin (McGill University, Montréal, Kanada):
World, city, queer: sexual diversity and the politics of global urbanism
Kooperative Journal Lecture der Zeitschrift sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung und des AK Geographie und Geschlecht
Freitag, 02. Oktober, 16.30 – 19.00 Uhr, Raum HG-2094
LGBT human rights struggles have taken on truly global importance and reach recently. An extensive body of literature on LGBT rights struggles at the global and national levels now exists. Yet, this work neglects the ways in which LGBT human rights struggles play out at the urban scale. As such, it misses connections between national and global trends and crucial urban contexts and dynamics. This is a significant gap, especially as the relationship between cities and LGBT politics has intensified. It also has changed over the same period in which we have witnessed the changes at the global and national levels. In this talk, I begin to address this gap, with suggestions for a research agenda into the role that global urban policy circuits play in shaping sexual diversity discourses.

Geschlechtergleichstellung in der Hochschulgeographie, Sonderveranstaltung
Freitag, 02. Oktober, 9.00 – 11.30 Uhr, Raum DOR26-207

Gill Valentine: Mapping the meaning of ‚difference‘ in Europe: a social topography of prejudice, Keynote
Freitag, 02. Oktober, 11.45 – 12.45 Uhr, Raum HG-Audimax

Gender und Diversitätsaspekte in öffentlichen Beschaffungsvorgängen – mehr Verteilungsgerechtigkeit, Fachsitzung
Freitag, 02. Oktober, 13.30 – 16.00 Uhr, Raum DOR24-1.506

Geschlechtsspezifische Geographien der Migration III, Fachsitzung
Freitag, 02. Oktober, 16.30 – 19.00 Uhr, Raum DOR24-1.401

Geographies of translation: Building bridges between feminist and political, and between German- and English-language geographies, Political Geography Journal Event
Samstag, 03. Oktober, 16.30 – 19.00 Uhr, Raum HG-2094

Geograf_innentreffen 2015: Feministische Geographien

19. – 22. Februar 2015, Waltershausen (Thüringen)

* Offen für alle Geographinnen und Geographen, die sich für feministische Ansätze interessieren oder Interesse entwickeln und sich vernetzen möchten. *
AUCH STUDIERENDE SIND GANZ BESONDERS EINGELADEN

Begeisterung für Geschlechterfragen?
Interesse, dich intensiver damit auseinanderzusetzen?
Lust auf feministische Geographien?
Kennenlernen ähnlich Interessierter? Dann…

Flyer_Geograf_innentreffen

Das Ziel des dreitägigen Workshops ist eine Vernetzung von jungen Geograf_innen im deutschsprachigen Raum, die sich für geschlechterbezogene Fragen interessieren. Das Treffen bietet Möglichkeiten, feministi-sche Geographien in ihren unterschiedlichen Facetten kennenzulernen und sich auch vertieft mit theore-tischen, forschungspraktischen und politischen Themen auseinanderzusetzen. Es gibt viel Raum für Diskus-sionen, Austausch, Netzwerken, Spaß, Skepsis, Kritik und lange Nächte…
Hintergrund: Das Geograf_innentreffen, das von 1989 bis 2004 ein‐ bis zweimal jährlich als studentisches Treffen stattgefunden hat, soll wiederbelebt werden. Unter dem etwas erweiterten Namen „feministisches Geograf_innentreffen“ wird nun erneut ein Treffen stattfinden. Ein Ziel dieses Treffens ist ein Wiedererstar-ken feministischer und geschlechterorientierter Perspektiven in der Geographie.

Ort (Waltershausen / Thüringer Wald): Friedrich-Myconius-Haus, Friedrichrodaer Straße 13, 99891 Tabarz (Anreise mit der Bahn über Gotha, von dort mit der Tram 4 nach Tabarz)

Programm (mit viel Zeit zur Vernetzung und zum Austausch)

Donnerstag
18.00 Uhr Ankommen & Abendessen
Ab 19.30 Kennenlernen und Diskussion „Was bedeutet/n für mich Feministische Geographie/n“ & Vorstellung des Programms sowie Themensammlung für das Bar Camp (= offene, spontane Workshops nach Interessen)

Freitag
9.30 Uhr Textdiskussion in Kleingruppen von vorher gelesenen Texten (vier Foki: Klassiker Feministischer Geographie sowie Texte zu feministischen Methodologien, Theorien bzw. politischen Bewegungen)
15.00 Uhr Diskussion zur Bedeutung und Möglichkeiten von Feministischen Geographien im Geographiestudium
16.30 Uhr „Kolloquium“: Möglichkeit zur Vorstellung von eigenen Projekten und Ideen sowie von Forschungsarbeiten, Dissertationen, BA-, MA- und sonstigen Abschlussarbeiten
Ab 19.30 Sortierung der Bar Camp-Themen
danach Film (z.B. LA Crash)

Samstag
Ganztags Bar Camp (v.a. Studierende) / Vernetzung und Austausch zu möglichen kooperativen Forschungsprojekten

Sonntag
9.30 Uhr Brunch & Resümee: Was nehmen wir mit und wie geht es weiter?
13.00 Abreise

Kosten:
130 € für Unterkunft und volle Verpflegung

Anmeldung und Information
geograf_innentreffen[at]posteo.de oder karin.schwiter[at]geo.uzh.ch
Anmeldungen bitte bis zum 18. Januar 2015

Alle Informationen hier als PDF: Info
Einladung und Ankündigung zur Weiterverbreitung als Flyer: Flyer

Was die Diffamierung einer Genderforscherin mit der Geographie zu tun hat

Ein Statement der Sprecherinnen des Arbeitskreises Geographie und Geschlecht

Vor einigen Wochen ist die Kasseler Soziologin Elisabeth Tuider fundamental vom Schriftsteller Akif Pirinçci – der interessanterweise trotz seines Migrationshintergrundes vor allem im rechtsgerichteten Milieu gelesen wird – in Blog- und Facebook-Einträgen diffamiert worden. Hasserfüllte Kommentare und Facebook-Likes folgten unmittelbar – bis hin zu Gewalt- und Vergewaltigungsandrohungen. Tuider hatte 2012 ein Buch über Sexualpädagogik herausgegeben (Tuider et al. 2012). Allein diese Tatsache empfand Pirinçci als jugendverderbend und als Auswuchs einer „sexbesessene[n] Zwangsjackenkandidatin“. Mittlerweile sind verschiedene Solidaritätsbekundungen erschienen, die die Arbeit von Tuider sowie die Relevanz von feministischer Wissenschaft und Geschlechterforschung zu rehabilitieren versuchen (vgl. http://wirfrauen.de/03-2014/03-2014_s19.php). Auch wir möchten dieses Statement als Solidaritätsbekundung begriffen wissen. Wir wenden den Blick dabei jedoch weniger auf die Leistungen von Elisabeth Tuider, sondern nehmen den Vorfall zum Anlass, um über eigene Erfahrungen mit Geschlechterforschung im institutionellen Kontext der Hochschulgeographie zu berichten.
Unserer Ansicht nach sind derzeit zwei Entwicklungen in der deutschsprachigen Geographie herauszuheben: Zum einen gibt es eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der – immer noch unzulänglichen – Gleichstellung im Fach. Davon zeugt beispielsweise das Editorial zum Rundbrief Geographie Nr. 249 (Juli 2014), in dem Ulrike Gerhard über Implikationen des Frau-Seins in der Hochschulgeographie berichtet und Hans Gebhardt über strukturelle Rahmenbedingungen einer Gleichstellung nachdenkt; davon zeugt vor allem auch die vom AK Geographie und Geschlecht vorgeschlagene und vom VGDH eingesetzte „Task Force Geschlechtergleichstellung in der Hochschulgeographie“. Sie ist mit Frauen wie Männern, Post-Docs wie Professor_innen, physischen wie Humangeograph_innen besetzt und hat sich zur Aufgabe gemacht, zunächst den Stand der Gleichstellung zu erfassen und praktische Konsequenzen daraus abzuleiten. Erste Berichte und Handlungsvorschläge werden zum Deutschen Kongress für Geographie in Berlin 2015 erwartet.
Zum anderen geht es um die inhaltliche Auseinandersetzung, um die Wirkungszusammenhänge von Raumstrukturen und Geschlechterverhältnissen. Wissenschaftliche Arbeiten, die sich in der feministischen Geographie oder Geschlechtergeographie verorten, beschäftigen sich mit der Frage, wie Geschlechterverhältnisse zum Beispiel die Verräumlichung des Arbeitsmarkts, Mobilitätsmuster, Migrationsprozesse oder die Aneignung von öffentlichen Räumen prägen – und wie diese Räume wiederum auf Geschlechterverhältnisse wirken. Geschlecht wird dabei als zentrale Strukturierungskategorie betrachtet, die in Wechselbeziehung zu anderen Kategorien sozialer Differenz wie Ethnizität, Rasse, Sexualität oder Nationalität analysiert wird.
Während sich die feminist geography im angelsächsischen Raum als Teil der Humangeographie etabliert hat, nimmt sie in der deutschsprachigen Geographie noch immer eine Randposition ein. Es gibt in Deutschland keinen Lehrstuhl für feministische bzw. Geschlechtergeographie; und auch wenn inzwischen zwei oder drei Professuren mit anderer Widmung von feministischen Geographinnen besetzt sind, ist die Zahl der feministischen Geograph_innen, die prekär beschäftigt oder gar nicht mehr in der geographischen Forschung und Lehre tätig sind, wesentlich größer. Ob dies an den Folgen des Wissenschafts-Zeitvertrags-Gesetzes liegt oder an der gezielten Ausgrenzung feministischer Themen, muss an dieser Stelle eine unbeantwortete Frage bleiben. Die Feststellung einer institutionell unterrepräsentierten Geschlechterforschung bleibt jedoch gerade im internationalen Vergleich bemerkenswert.
Ein anderes Standbein der feministischen Geographie ist bzw. war das (studentische) Geografinnentreffen. Dies existiert jedoch seit 2004 nicht mehr – auch weil aufgrund fehlender Lehrangebote kaum Studentinnen auf die Idee kommen konnten, sich mit Themen um Raum und Geschlecht auseinanderzusetzen. Das Treffen wird aktuell wiederbelebt, jetzt unter dem Namen Feministisches Geograf_innentreffen. Es wird vom 19. bis 22. Februar 2015 im thüringischen Waltershausen stattfinden. Um das Treffen auf eine breite inhaltliche Basis stellen zu können, wird in diesem Wintersemester an den Standorten Bayreuth, Flensburg, Frankfurt am Main, Hamburg und Zürich ein gemeinsam konzipiertes Seminar zu „Feministischen Geographien“ angeboten. Und hier beginnt das Dilemma: Eine von uns sagte gleich: „Das kann ich bei uns nicht durchsetzen. Ich biete es von vorneherein als freiwilligen Lektürekurs an.“ Dass dies nicht auf das Lehrdeputat angerechnet wird, versteht sich von selbst. Woanders bekam man zu hören: „Das muss aber unter einem anderen Titel laufen – wir haben ohnehin schon Nachteile im Wettbewerb um Masterstudierende!“ An einer anderen Hochschule sagte man: „Das passt nicht in die Modulbeschreibung!“ Ein überraschender Kommentar, nimmt man einmal die bisherigen Seminarthemen und Modulbeschreibungen in den Blick – mit der Passgenauigkeit nahm man es vorher nicht so genau.
In diesen vielleicht nicht entmutigenden, aber doch zurückweisenden Reaktionen sehen wir einige Parallelen zum Fall Tuider: Es herrscht erstens eine Grundskepsis gegen eine geschlechtersensible Wissenschaft vor. Viele Geschlechterforscher_innen kennen diese Reaktion, die auch schon die Bezeichnung „Antigenderismus“ bekommen hat. Ohne sich weiter mit den Inhalten auseinanderzusetzen, wird schon die bloße Möglichkeit eines sinnvollen Zusammenhangs von Wissenschaft (z.B. der Geographie) und Geschlecht als sozialer Bedingung abgewehrt. Taucht das f-Wort (feministisch) oder das G-Wort (Geschlecht) nur auf, wird eher eine politische Mission unterstellt als ein wissenschaftliches Erkenntnisinteresse. Das zeugt zweitens von einer relativ ausgeprägten Unwissenheit gegenüber (feministischer) Geschlechterforschung. Ansonsten fällt es uns schwer nachzuvollziehen, warum Erkenntnisse über räumliche Entwicklungen differenziert nach einem der präsentesten sozialen Merkmale einen geringeren Stellenwert haben sollten als solche über bspw. ökonomische Regionalisierungsprozesse oder räumlich ausdifferenzierte Klimafolgen. Und drittens wecken diese Erfahrungen in uns doch die Frage, wieviel Verteidigung der eigenen privilegierten Position und Angst um den Machterhalt des herrschenden Geschlechts darin steckt? Derzeit erscheint es uns jedenfalls so – und hier sprechen wir vor allem im Namen der am kooperativen Lehrprojekt Beteiligten –, dass sich vernetzende, in interdisziplinären und internationalen Debatten geschulte (Post)Doktorandinnen nicht unbedingt auf Freude an und über junge Nachwuchswissenschaftlerinnen stoßen.
Wir sehen die Zeit gekommen, dass die deutschsprachige Hochschulgeographie eine größere Offenheit gegenüber einer geographischen Geschlechterforschung entwickelt und deren wissenschaftliche Bedeutung anerkennt. Dass feministische Themen durchaus wieder auf Interesse in der deutschsprachigen Geographie stoßen, lässt sich bereits erkennen: In Bonn haben sich interessierte Studierende in Form eines Tutoriums selbst organisiert; die Anmeldezahlen zu den Seminaren des o.g. Lehrprojektes übersteigt bisher die Erwartungen und der AK Geographie und Geschlecht freut sich in den letzten drei Jahren über ständig steigende Mitgliederzahlen. Als AK Geographie und Geschlecht setzen wir uns dafür ein, dass sich nach der Institutionalisierung des Kampfes für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Geographie in einem nächsten Schritt auch die Geschlechtergeographie als zentraler Bestandteil der geographischen Forschung und Lehre etablieren kann.

Anne Vogelpohl und Carolin Schurr

Verweise:
Tuider, Elisabeth, Mario Müller u. Stefan Timmermanns (Hrsg.) (2012): Sexualpädagogik der Vielfalt. Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit. 2. überarbeitete Auflage. Weinheim, München: BeltzJuventa.
http://soziologie.de/blog/?p=3404
http://www.wirfrauen.de/03-2014/03-2014_s19.php
http://www.taz.de/!142954/
http://jungle-world.com/artikel/2014/30/50269.html

Performing Politics, Making Space: A Visual Ethnography of Political Change in Ecuador

Carolin Schurr

Franz Steiner Verlag

Reihe: Erdkundliches Wissen (Band 152)
Erschienen: 2013

Constructing more inclusive political spaces has been a central concern of social movements in postcolonial societies. This book engages with Ecuador’s recent processes of political transformation by questioning to what extent these contribute to a decolonization of Ecuador’s democracy. Based on visual ethnographic research in Ecuadorian local politics, it interrogates the effect of women’s and indigenous people’s political participation on building more inclusive, intercultural political spaces. The volume develops a poststructuralist electoral geography capturing the embodied, emotional, and intersectional performances
that produce political spaces. In doing so, it breaks new empirical ground and expands the field of electoral geography, connecting it to current conceptual debates in human geography.

verorten – verkörpern – verunsichern: Eine Geschlechtergeografie der Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik

Fredrich, Bettina

Bielefeld: transcript Verlag

Reihe: Kultur und soziale Praxis
Erschienen: Juni 2012

Seit den späten 1980er Jahren liefert die Perspektive der Critical Geopolitics Beiträge zum Zusammenspiel von Raum, Politik und Macht, weitgehend ohne die Kategorie »Geschlecht« zu thematisieren. Mit der Analyse der Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik schließt Bettina Fredrich diese Forschungslücke. Anhand von Interviews u.a. mit Militärs und FriedensaktivistInnen legt sie dar, wie »Raum« und »Geschlecht« in Sicherheitsdiskursen geordnet werden. Dabei zeigt sich, dass »Geschlecht« in diesen Debatten zwar berücksichtigt wird, dass spezifische Geschlechterstereotype aber persistent artikuliert werden. Die Studie ist für die Felder der Internationalen Beziehungen und der Geschlechterforschung ebenso interessant wie für die Geografie.

> Rezension von Carolin Schurr in raumnachrichten.de
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Geschlecht und Raum feministisch Denken

Schurr, Carolin; Wintzer, Jeannine (Hrsg.)
eFeF Verlag

Geschlecht und Raum feministisch denken.
(Reihe: Gender Wissen)
Erschienen: Herbst 2011

Feministische Geographien haben wie andere feministische Ansätze in den Sozial- und Geisteswissenschaften auf zweifache Weise Kritik an ihren Disziplinen geübt: Zum einen, standen patriarchale Machtstrukturen innerhalb der Universitäten im Zentrum der Kritik. Zum anderen, forderten FeministInnen den Einbezug von Fragestellungen, welche die Lebenswelt von Frauen in den blick rücken. Dieser Sammelband möchte 30 Jahre nachdem feministische Geographien innerhalb des deutschsprachigen Raumes ihren Anfang fanden, der Frage nachgehen, wo wir heute als FeministInnen, feministische GeographInnen und GeschlechterforscherInnen stehen.

Gender Geographien. Geschlecht und Raum als soziale Konstruktionen

Wastl-Walter, Doris

Franz Steiner Verlag

Geschlecht ist heute als Analysekategorie auch in der Geographie etabliert. Daher sollen in diesem einführenden Band der Reihe „Sozialgeographie kompakt“ die wesentlichen theoretischen Grundlagen, die relevanten Methoden und die wichtigsten Forschungsfelder und Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Dabei steht nicht das biologische Geschlecht (Sex) im Zentrum der Überlegungen, sondern Gender, das soziale Geschlecht, das als Kategorie diskursiv und in der alltäglichen Praxis hergestellt wird. Eine geschlechtsbezogene Geographie widmet sich den raumrelevanten Aspekten von Geschlechterrollen und Geschlechterrelationen, beschreibt und analysiert die Handlungsspielräume und Restriktionen durch die Konstrukte „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ und diskutiert Möglichkeiten, diese oft einschränkenden Konzepte zu verändern. Viele empirische Beispiele geben einen Einblick in die deutschsprachige und internationale Geschlechterforschung in der Geographie.

Sozialgeographie kompakt, Band2. Franz Steiner Verlag, Stuttgart. 242 S., 28 Abb., 13 Karten
Erschienen: 2010

Geschlechterverhältnisse, Raumstrukturen, Ortsbeziehungen

Bauriedl, Sybille; Schier, Michaela; Strüver, Anke (Hrsg.)

Verlag Westfälisches Dampfboot


Geschlechterverhältnisse, Raumstrukturen, Ortsbeziehungen Erkundungen von Vielfalt und Differenz im spatial turn
(Forum Frauen- und Geschlechterforschung Band 27)
Mit einem Vorwort von Doreen Massey 2010 – 254 S. – € 27,90
ISBN: 978-3-89691-227-5
Erschienen: Mai 2010

Zwischen Raumstrukturen und Geschlechterverhältnissen bestehen enge Wechselbeziehungen, die in Aneignungs- und Ausschlussprozessen sichtbar werden. Als verräumlichte Geschlechterverhältnisse treten diese in der Arbeitsteilung, in Mobilitätsmustern, in Migrations- und Siedlungsformen u.v.m. zu Tage. Der Band vermittelt die Vielfalt an Perspektiven in der Geschlechterforschung zu Fragen der Raumkonstitution durch Gesellschaftsstrukturen. Die Beiträge geben anhand sozialgeographischer und soziologischer Fragestellungen einen aktuellen Überblick über die zentralen Fragestellungen der raumwissenschaftlichen Geschlechterforschung, die sich zunehmend auf den spatial turn der Kultur- und Sozialwissenschaften bezieht.