GeoRundmail: CfP Ausgabe April 2016

Call for Papers für die Ausgabe im April 2016  zum Thema „Geographische Gefängnisforschung aus Geschlechterperspektive“

Obwohl Gefängnisse als Forschungsfeld immer wieder in der geographischen Literatur auftauchten, hat der geographische Blick sich erst in jüngster Zeit systematischer mit dem Gefängnis als sozialem Gefüge und vor allem auch als sozial-materiellem Raum zu beschäftigen begonnen. Dabei befasst sich einer der Vordenker der sozialwissenschaftlichen Gefängnisforschung – Michel Foucault – in seinem Werk “Überwachen und Strafen” bereits intensiv mit den baulichen Aspekten von Gefängnissen. Am Beispiel des Panopticums von Bentham legt er dar wie durch eine geeignete Architektur den Insassen eine dauernde Überwachung suggeriert wird, lange bevor es omnipräsente Videokameras und dergleichen gab. Die Inkorporierung der Überwachung im Körper des Einzelnen und damit die Diffundierung der Macht der Institution Gefängnis in und durch die Insassen wird daran anschaulich aufgzeigt.

Die aktuellen carceral geographies betrachten unterschiedlichste Aspekte des Mikrokosmos Gefängnis. NIcht umsonst stellt der Körper dabei eine wichtige Dimension dar. So kommen feministisch inspirierte Perspektiven (bspw. emotional geographies) oder Geschlechterfragen immer wieder, wenn auch vereinzelt zum Zug. Die Dominanz der Männer unter Insassen wie auch Personal verdrängt teilweise die Geschlechterfragen, zumindest auf den ersten Blick.

Die nächste GeoRundmail will daher feministische Perspektiven für eine geographische Geschlechterforschung aufzeigen. Gerne nehme ich Beiträge, Hinweise auf Publikationen oder Forschungen bis zum 15. März 2016 per Mail an Marina Richter (marina.richter@unifr.ch) entgegen.

 

Hier geht es zum Call for Papers für die Ausgabe im Juli 2016  zum Thema „Qualitative Methoden und feministische Method(ologi)en“